Vor rund zehn Jahren wurde das Beteiligungsmanagement der Deutschen Telekom AG dezentralisiert. Die Pflege von Gesellschaftsdaten erfolgte seither in einzelnen Abteilungen, während eine einfache Excel-Liste als zentrales Bindeglied diente. Auf der einen Seite stand die rechtliche Sicht („Legal View“) mit Fokus auf Handelsregisterinformationen, Anteilsbesitzlisten und Organstrukturen. Parallel dazu wurde in der Konsolidierung eine wirtschaftliche Sicht („Reporting View“) gepflegt – mit eigenen Anforderungen an Buchungskreise, Konzernstruktur und Konsolidierungseinheiten.
Beide Welten wurden manuell und getrennt gepflegt – teils in Excel, teils in Access-Datenbanken. Besonders kritisch war die Verwendung der sogenannten „vierstelligen Gesellschaftsnummer“, die zugleich für legale Einheiten und für Konsolidierungseinheiten genutzt wurde – jedoch mit unterschiedlicher Bedeutung und Historie. Das führte in der Folge zu Inkonsistenzen, Fehlern im Reporting und fehlender Nachvollziehbarkeit.
Zielsetzung: Harmonisierung von Legal- und Konsolidierungsdaten
Ziel des Projekts war die Einführung eines integrierten Systems, in dem beide Perspektiven – Legal und Reporting – zusammengeführt werden, ohne sie zu vermischen.
Mit Unterstützung von zetVisions wurde die Lösung T-SIS ausgebaut und durch einen „Entity Master“ ergänzt – eine strukturierte, systematische Datenbasis speziell für die Anforderungen aus der Konsolidierung.
Die Konsolidierungseinheiten wurden dabei als eigenständiges Datenobjekt mit eigenen Attributen, Hierarchien und Regeln abgebildet – sauber getrennt von den Legal Entities, jedoch logisch verknüpft.
Umsetzung: Zwei Welten, ein System – mit klaren Regeln
Ein zentrales Feature der Lösung zetVisions CIM war die differenzierte Zeitlogik:
- Legal Entities werden taggenau gepflegt (z. B. Gründung, Verschmelzung, Namens-Änderung)
- Die korrespondierenden Änderungen auf den Konsolidierungseinheiten werden dagegen periodenbasiert gepflegt, bedingt durch monatlich erstellte Abschlüsse
Durch diese Trennung war es erstmals möglich, temporäre Abweichungen gezielt zuzulassen – etwa wenn eine Änderung rechtlich bereits wirksam, bilanziell aber erst zum Monatsende relevant ist.
Zudem wurden automatisierte Validierungen etabliert, die beide Welten intelligent abgleichen:
Beispielsweise: Wenn eine neue Legal Entity angelegt und aktiviert wurde, muss auch eine entsprechende Konsolidierungseinheit angelegt werden.
Diese Prüfungen laufen heute täglich, Ergebnisse werden im Dashboard angezeigt. Fehler können direkt erkannt und nachvollzogen werden – ein erheblicher Fortschritt zur vorherigen manuellen Excel-basierten Prüfung.
Ergebnisse: Ein System für Transparenz und Governance
Die Deutsche Telekom AG profitiert heute in mehrfacher Hinsicht von der neuen Lösung:
- Klar strukturierte Datenmodelle: Legal und Reporting sauber getrennt, aber intelligent verknüpft
- Reduktion von Doppelpflege: Gemeinsame Attribute werden nur einmal erfasst
- Automatisierte Compliance-Prüfungen: Konsistenzchecks auf Knopfdruck, täglich aktualisiert
- Zukunftsfähige Systemarchitektur: Anbindung an SAP MDG, cloudfähig und compliant
- Hohe interne Akzeptanz: Anwenderfreundliche Oberfläche ersetzt pflegeintensive Access-Lösungen
„Früher waren Konsolidierungs- und Legal-Daten komplett getrennt. Heute können wir beides in einem System pflegen, ohne Informationsverlust – und mit deutlich mehr Transparenz.“
(Doris Heussner-Klein, Head of T-SIS, Deutsche Telekom AG)
Lessons Learned: Der Schlüssel liegt im Konzept
Drei Erfolgsfaktoren werden vom Projektteam besonders hervorgehoben:
- Ein kleines, engagiertes Kernteam: Kommunikationsstark und mit echtem Interesse am Thema
- Iterative Konzeptarbeit: Anforderungen aufnehmen, gemeinsam verstehen, schriftlich festhalten
- Strukturierte Dokumentation: Entstehung, Pflege und Logik der Datenmodelle bleiben nachvollziehbar – auch für neue Mitarbeitende
Mit der Integration der Konsolidierungseinheiten in die Beteiligungsdatenbank wurde nicht nur ein technisches Ziel erreicht – sondern eine Grundlage für moderne Governance geschaffen: Ein System, das verschiedene Perspektiven zusammenführt, ohne Komplexität auf die Nutzer abzuwälzen.
Deutsche Telekom AG:
Die Deutsche Telekom AG mit Hauptsitz in Bonn ist eines der größten Telekommunikationsunternehmen weltweit. Zum 31. Dezember 2023 beschäftigte der Konzern rund 200.000 Mitarbeiter, davon etwa 78.600 in Deutschland.
Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die Deutsche Telekom einen Umsatz von 112,0 Milliarden Euro. Im Jahr 2024 stieg der Umsatz weiter auf 115,8 Milliarden Euro an, was einem Wachstum von 3,4 % entspricht.
Die Deutsche Telekom ist in über 50 Ländern aktiv. Ein bedeutender Anteil des Konzernumsatzes stammt aus dem Ausland, insbesondere über die US-Tochtergesellschaft T-Mobile US. Im Jahr 2023 lag der Auslandsanteil am Konzernumsatz bei rund 77 %.
Die 2001 gegründete zetVisions GmbH ist ein Softwareanbieter für Corporate Data Management. Das Unternehmen entwickelt und implementiert Lösungen für das Beteiligungs- und das Stammdatenmanagement und ist mit der Kompetenz und Erfahrung aus über 400 Projekten einer der europäischen Marktführer für Beteiligungsmanagement-Software. Die Lösungen von zetVisions stellen Datenqualität sicher, reduzieren Fehlerquellen und beschleunigen Arbeitsabläufe. Heute nutzen 200 Kunden in Europa, darunter zahlreiche DAX- und MDAX-Konzerne sowie mittelständische Unternehmen, Softwarelösungen von zetVisions.
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