Zuvor hatten auch Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitales Olaf Lies und Livista-Geschäftsführer Daniel Bloor eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben, in der das Bundesland Niedersachsen dem Unternehmen seine Unterstützung zur Umsetzung des Projekts am Standort Emden zugesagt hat.
Lithium: Kurze, robuste und nachhaltige Lieferketten für Europa
Für Livista ist der Raffinerie-Standort in Emden eine strategische Entscheidung. Der Seehafen Emden ist der drittgrößte deutsche Nordseehafen und bietet eine gute infrastrukturelle und geografische Anbindung. Von hier aus soll die wachsende Elektrofahrzeugindustrie Europas mit Lithium beliefert werden. „Unsere erste Anlage wird genügend Lithium in Batteriequalität für die Produktion von 850.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr liefern“, sagt Daniel Bloor, Geschäftsführer der Livista Energy Europe. „Durch die Ansiedlung in Deutschland, einem Land mit einer so klaren Politik in Richtung Elektrifizierung und Batteriezellenproduktion, werden wir kürzere, sauberere und nachhaltigere Lieferketten sowie Resilienz schaffen.“ Auch der Zugang zu einem hohen Volumen an erneuerbaren Energien hat die Entscheidung der Livista für diesen Standort geprägt.
Standort: „Exzellenzpool für die Energiewende“
Die Livista-Raffinerie bedeutet für die Stadt Emden einen enormen Fortschritt in der strategischen Entwicklung ihres Wirtschaftsstandortes – hin zu einem wichtigen Baustein der Energiewende und der Transformation zur E-Mobilität. „Die mögliche Ansiedlung von Livista bringt eine große Chance in der Zusammenarbeit der niedersächsischen, deutschen und europäischen Industrie für EV und Lithiumionenbatterien mit sich“, sagt Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. „Wir werden die Realisierung des Investitionsvorhabens daher sehr eng weiter begleiten.“
Die hafennahen Flächen in Emden sind begehrt. Livistas Bewerbung um das ausgeschriebene Grundstück unterstreicht die Bedeutung der Lage für die Transformation zur E-Mobilität. „Das zeigt uns, dass unsere Häfen entscheidende Standorte für die Energieversorgung, Energiesicherheit und Innovationen sind“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH.
Auch Tim Kruithoff, Oberbürgermeister der Stadt Emden sieht in der Livista-Raffinerie eine zukunftsweisende Ergänzung des Energieclusters Ostfriesland: „Der Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird durch die Kooperation von Livista mit unserer Hochschule Emden-Leer sichergestellt.
Wir werden neue Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich des kritischen Rohstoffs entwickeln und Emden in einen weltweiten Exzellenzpool für die Energiewende einbinden."
Angetrieben wurde die Ansiedlung der Livista-Raffinerie von Stefan Klaassen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Emden GmbH: „Unsere Strategie für den Energie-Standort Emden geht auf. Die Lithium-Raffinerie legt den Grundstein für das nordwestliche Energie-Hub Europas und wird weitere bedeutende Akteure der Energiewende an unseren Standort ziehen.“
Weitere Informationen
Livista-Geschäftsführer Daniel Bloor steht in den kommenden Tagen für Interviews zur Verfügung. Die Interview-Sprache ist Englisch. Wir stellen Ihnen die Antworten auf Ihre Fragen auch gern in englischer Originalversion und deutscher Übersetzung zusammen – bitte schicken Sie uns Ihre Fragen hierfür per E-Mail an die unten genannte Adresse.
Die Raffinerie von Livista wird anfänglich bis zu 40.000 Tonnen Lithiumprodukte in Batteriequalität (30.000 Tonnen Li-Hydroxid und 10.000 Tonnen Li-Carbonat LCE) pro Jahr produzieren, was ausreicht, um den Bat-teriebedarf von 850.000 Elektrofahrzeugen zu decken. Bei einer möglichen Erweiterung in der Zukunft könn-te sich diese Produktionskapazität verdoppeln.
Mit dieser ersten Lithiumraffinerie, die 2026 die Produktion aufnehmen soll, wird Livista dazu beitragen, eine kritische Lücke in Europas Lieferketten für Elektrofahrzeuge und Batterien zu schließen, da derzeit alle Lithi-umraffinerien in Asien betrieben werden.
Die Livista-Raffinerien werden es den OEMs und Batterieherstellern ermöglichen, die Ziele des EU-Gesetzes über kritische Rohstoffe zu erfüllen, welches vorschreibt, dass alle in Europa hergestellten Batterien bis 2030 einen Mindestanteil an Lithiumbatterieprodukten aus lokaler Produktion enthalten müssen. Die Anlagen wer-den ein wichtiger Motor für die Nachhaltigkeitsbemühungen der Region im Rennen um das europäische Net-to-Null-Emissionsziel sein.
Die neue hochmoderne Anlage von Livista wird in der Lage sein, alle Arten von Lithium-Quellen/Rohstoffen zu veredeln, darunter Spodumen-Gestein aus Australien und Afrika, Solen aus Südamerika und Lithium-Zwischenprodukte (Li-Sulfat oder Li-Carbonat in technischer Qualität) aus recycelten Batteriematerialien, wodurch die Abhängigkeit von importierten Materialien verringert und die Kreislaufwirtschaft gefördert wird.
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