Mit Blick auf die heutige Behandlung des Berufsbildungsberichts im Bundeskabinett macht der Handelsverband Deutschland (HDE) deutlich, dass das Ausbildungsplatzangebot im Einzelhandel auch in Coronazeiten insgesamt weiter wächst. Die Karrierechancen für junge Leute sind in der Branche nach wie vor sehr gut. Eine große Herausforderung bleiben angesichts der Corona-Einschränkungen aber die mangelnden Möglichkeiten zur Berufsorientierung. Die Attraktivität der dualen Berufsausbildung muss laut HDE deshalb jetzt deutlicher kommuniziert werden.

„Das Ausbildungsengagement der Handelsunternehmen ist auch 2021 ungebrochen hoch und die Zahl der angebotenen Stellen für die Verkaufsberufe steigt weiter an. Das zeigen die aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit deutlich“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Nach der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur entfallen auf die beiden Kernberufe des Einzelhandels im April 2021 insgesamt 12,5 Prozent der angebotenen Ausbildungsstellen. Damit nehmen der dreijährige Ausbildungsberuf Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel mit rund 31.400 Ausbildungsstellen und einem Plus von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat sowie der zweijährige Ausbildungsberuf Verkäufer /Verkäuferin mit knapp 22.600 Stellenangeboten und damit einem Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder die beiden Spitzenpositionen im Ranking ein. Auch der neue Ausbildungsberuf Kaufmann / Kauffrau im E-Commerce verzeichnet ein Plus von sechs Prozent. Die praxisnahe Alternative zum Studium, die sogenannten Abiturientenprogramme des Handels, rangieren mit mehr als 9.200 Stellen in den Top-Ten. Durch das Programm können hochschulzugangsberechtigte Teilnehmer bis zu drei Abschlüsse in drei Jahren erreichen: Ausbildung, Fortbildung und Ausbilderschein. Insgesamt bietet der Einzelhandel duale Ausbildungen in über 60 Berufen sowie Abiturientenprogramme und duale Studiengänge an.

Aus dem Berufsbildungsbericht 2021 geht hervor, dass sich das duale Berufsbildungssystem im Jahr 2020 trotz der Corona-Pandemie insgesamt betrachtet als robust erwiesen hat. Jedoch verhinderten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Durchführung bewährter Formate in der Berufsorientierung. Weder konnten persönliche Beratung, noch Betriebspraktika oder Ausbildungsmessen, stattfinden. Erste digitale Angebote und die Umstellung auf digitale Recruitingprozesse haben dies zwar versucht abzufangen, aber die Stellenbesetzung fand auch noch weit bis in den Winter hinein statt, so dass dem sogenannten Nachvermittlungszeitraum eine besondere Bedeutung zukam. „Umso wichtiger ist es, dass alle Beteiligten – auch die Politik – jetzt mit einer positiven Botschaft die Chancen einer Ausbildung nach draußen tragen“, so Genth weiter.

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