Die Angst geht um, besonders bei größeren und sehr bekannten Unternehmen, und zwar nicht nur im Großindustriellen Bereich, sondern auch bei Bauunternehmen, die für die Infrastruktur und deren Funktionsfähigkeit sorgen. Die Zeit der kleinen und deutschen Rechenzentren scheint gekommen zu sein, einen Teil der Daten ihrer „Inselprogramme“ auszulagern und über Cloud oder Terminaldienste zu nutzen.

Interessant dabei ist, dass diese kleinen, unauffälligen Hosts, die nicht mit großen Konzernen zusammenhängen, weniger anfällig für Angriffe und Ausfälle zu sein scheinen. Große Rechenzentren dagegen, die teilweise auch Programmteile in Amerika oder in anderen Teilen der Welt hosten, werden immer mehr zum Ziel der Hacker.

Natürlich müssen auch kleine Rechenzentren technologisch absolut hochwertig ausgestattet sein. Dazu gehören Absicherungsschutz, möglichst klare IP-Trennbereiche, Bandbreiten ausschließlich mit Glasfaser und entkoppelten Netzen im Mega-Bit Bereich, Notstromaggregat, Parallel- Datenablage in einem ganz anderen Adressbereich, Helium- Löschanlage, Einbruchsicherung und 24/7 Verfügbarkeit, um nur ein paar Dinge aufzuführen. Aber ihr großer Vorteil ist eben, dass kein großer Firmenname an der Tür steht.

„Immer mehr Kunden, denen die PRAXIS AG heute Branchensoftware ausliefert, fragen nach, ob diese nicht im hauseigenen Rechenzentrum entsprechend mit MS-Office und Mailsystem genutzt und installiert werden kann, wobei Datenbestände in einen vollkommen anderen physikalischen Bereich ausgelagert werden.“, sagt Beate Volkmann, Geschäftsführerin des Thüringer Unternehmens PRAXIS EDV- Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG. „Alle notwendigen Arbeiten wie Datensicherung und Softwarepflege im Betriebsbereich sollen vom Softwareunternehmen als Dienstleistung inklusiv angeboten werden. Unsere Kunden wünschen sich einfach ein Rundum-sorglos-Paket.“

Auf der einen Seite entstehe dadurch natürlich eine höhere Abhängigkeit des Unternehmens vom Softwareanbieter, dafür bekomme es jedoch auch alle Programme einschließlich der Installation, Einrichtung und Pflege aus einer Hand. Dies sei gerade bei Branchenlösungen ein großer Vorteil gegenüber der Alternative, eine Lösung aus mehreren Einzelkomponenten von verschiedenen Anbietern zu verwenden, dazu eventuell noch von einem externen Einzelprogrammierer, so die Geschäftsführerin weiter. Softwarelösungen und Netzwerklösungen seien in der Schüttgutbranche eben keine Produkte von der Stange, sondern absolute Unikate. Dadurch könne sich keine Routine entwickeln, was die potentielle Gefahr berge, dass weder entsprechende Dokumentation, noch Kontinuität und Nachhaltigkeit erreicht würden, warnt Beate Volkmann. Viele Anwender unterschätzten dies, obwohl sie selbst im eigenen Unternehmen auf langjährige Teams statt individuell agierende Mitarbeiter bauen.

„Deshalb:“, so sagt die Geschäftsführerin abschließend, „Eine Insellösung zu bauen ist heute einfach, eine Software mit kompletter und komplexer Infrastruktur, sowie voll abgestimmten Geschäftsprozessen dagegen schon schwieriger. Aber der Erfolg liegt genau darin, den Prozess in seiner ganzheitlichen Struktur abzubilden, denn nur so ist die wirkliche gesamtheitliche Lösung mit dem maximalen Nutzen zu finden. Soll die Automatisierung gemeinsam mit den Mitarbeitern erfolgen, dann doch am besten durchgängig und strukturiert.“

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