• Bestätigung der vorläufigen Zahlen
  • Gutes erstes Quartal und solider Auftragsbestand
  • 2022 weitestgehend stabile Umsätze erwartet, aber hohe Unsicherheit durch Krieg in der Ukraine und anhaltende Pandemie
  • Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft wird vorbereitet

Die InTiCa Systems AG (Prime Standard, ISIN DE0005874846, Ticker IS7) veröffentlicht den vollständigen Geschäftsbericht und bestätigt die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2021. Nachdem sogar das Durchbrechen der 100-Millionen-Euro-Umsatzmarke zwischenzeitlich erreichbar schien, blieb der Konzernumsatz am Ende knapp darunter und auch das Margenniveau konnte angesichts zunehmend angespannter Lieferketten und steigender Rohstoffpreise im zweiten Halbjahr nicht ganz gehalten werden. Unter dem Strich war das Jahr 2021 für die InTiCa Systems AG jedoch überaus erfolgreich.

„Konnten wir zu Beginn der Corona-Pandemie vor allem die Stabilität und Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells unter Beweis stellen, zeigte sich im ersten Halbjahr 2021 kurzfristig die Leistungsfähigkeit der InTiCa Systems. Rekordumsätze, eine deutlich verbesserte Profitabilität und steigende operative Cashflows ließen erahnen, was in einem positiven Umfeld möglich ist.

Entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung in beiden Segmenten sind der strategische Fokus auf E-Solutions und die verstärkte Internationalisierung. So haben wir 2021 mehrere Neuaufträge für Energiespeichersysteme generiert und am Standort in Mexiko mit ersten Industrie-Projekten einen wichtigen Meilenstein erreicht. 2022 wollen wir unsere Vertriebs- und Entwicklungskompetenzen und kapazitäten weiter ausbauen“, kommentiert Dr. Gregor Wasle, Vorsitzender des Vorstands, die Geschäftsentwicklung.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Der Konzernumsatz konnte im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 34,7% auf EUR 95,7 Mio. (2020: EUR 71,1 Mio.) gesteigert werden. Damit lag der Umsatz am oberen Ende der prognostizierten Spanne von EUR 85 bis 100 Mio.

Beide Segmente trugen gleichermaßen zum Anstieg bei. Im Segment Automotive  stiegen die Umsätze um 35,2% auf EUR 72,0 Mio. (2020: EUR 53,3 Mio.). Der Anteil am Gesamtumsatz belief sich auf 75,2% (2020: 75,0%). Im Segment Industry & Infrastructure konnte der Umsatz um 33,3% auf EUR 23,7 Mio. gesteigert werden (2020: EUR 17,8 Mio.).

Der Rohertrag belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR 34,7 Mio. (2020: EUR 27,1 Mio.), wobei sich die Rohertragsmarge von 38,1% auf 36,3% reduzierte. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 39,1% auf EUR 9,3 Mio. (2020: EUR 6,7 Mio.). Die EBlTDA-Marge stieg leicht auf 9,7% (2020: 9,4%). Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) konnte im Berichtszeitraum ebenfalls deutlich gesteigert werden und belief sich auf EUR 3,4 Mio. (2020: EUR 0,7 Mio.). Die EBlT-Marge betrug 3,5% (2020: 1,0%) und lag damit am unteren Ende des Prognosekorridors. Das Finanzergebnis belief sich im Berichtszeitraum auf EUR -0,6 Mio. (2020: EUR -0,6 Mio.), resultierend in einen Konzerngewinn vor Steuern von EUR 2,8 Mio. (2020: EUR 0,2 Mio.). Unter Berücksichtigung eines Steueraufwands in Höhe von EUR 0,9 Mio. (2020: EUR 0,3 Mio.) ergibt sich somit ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von EUR 2,0 Mio. (2020: Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von EUR -0,1 Mio.).

Der operative Cashflow lag infolge des Aufbaus des Vorratsbestands mit EUR 2,9 Mio. unter dem Vorjahresniveau (2020: EUR 6,0 Mio.). Die liquiden Mittel beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf EUR 1,9 Mio. (31. Dezember 2020: EUR 1,5 Mio.), zusätzlich standen dem Konzern zum Abschlussstichtag Kontokorrentkreditlinien in Höhe von EUR 15,9 Mio. zur Verfügung. Die Eigenkapitalquote lag zum Abschlussstichtag mit 33,7% über dem Vorjahreswert von 31,7%

Ausblick

Das aktuelle Geschäftsumfeld ist geprägt von besonderen Herausforderungen. Der Krieg in der Ukraine und die anhaltende Corona-Pandemie mit erneuten Lockdowns in Teilen Chinas führen zu anhaltenden Störungen in den Lieferketten und ist durch die Verwerfungen der Rohstoffmärkte zudem wesentlich für steigende Produktionskosten und Unsicherheiten der Absatzmärkte verantwortlich. Unabhängig davon, hat das Jahr 2022 für die InTiCa Systems gut begonnen. Zwar konnten die von Nachholeffekten getriebenen Rekordwerte des Vorjahrs nicht ganz erreicht werden, doch der Auftragsbestand in Höhe von EUR 105,1 Mio. (31. März 2021: EUR 113,3 Mio.) und die Abrufe der Kunden bewegten sich im ersten Quartal 2022 weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Konzernumsatzerlöse beliefen sich in den ersten drei Monaten 2022 nach vorläufigen Zahlen auf EUR 26,9 Mio. (Q1 2021: EUR 28,8 Mio.). Ergebnisseitig wird für das erste Quartal 2022 ein EBlT von rund EUR 1,0 Mio. erwartet (Q1 2021: EUR 1,3 Mio.).

„Waren die Lagerbestände in einigen Bereichen bereits vor Kriegsausbruch weitgehend erschöpft, verschärfen die Kriegshandlungen sowie die Null-CovidStrategie in China die Unterbrechung von Lieferketten. Schon jetzt führen die Lieferengpässe zu Instabilitäten der Fertigung bis hin zum Produktionsstopp in vielen Werken der deutschen Hersteller. Weitere Beeinträchtigungen sind zu erwarten. Weil InTiCa Systems den geplanten Produktionsstandort in der Ukraine in absehbarer Zeit nicht in Betrieb nehmen kann, werden zudem erwartete positive Effekte für lohnintensive Produkte in 2022 ausbleiben. Die Situation in der Ukraine wird fortlaufend neu bewertet und alternative Möglichkeiten werden in  Abhängigkeit von der Situation geprüft. Insgesamt bleibt ein pro-aktives Risikomanagement auch 2022 wichtig. Daneben sollen im Rahmen von Kundenaufträgen mit entsprechend langer Laufzeit aber auch die Investitionen in den Bereich E-Solutions wieder ausgeweitet werden. Nach derzeitiger Planung ist ein Volumen von rund EUR 6,0 Mio. vorgesehen, insbesondere soll in Tschechien und in Mexiko die Fertigung eines innovativen Antennenprodukts sowie von Aktoren für Fahrwerksteile aufgebaut werden“, kommentiert Vorstand Günther Kneidinger die Aussichten des Konzerns.

Aus heutiger Sicht geht der Vorstand unter Berücksichtigung der besonderen Herausforderungen für das Geschäftsjahr 2022 von einem weitestgehend stabilen Konzernumsatz in Höhe von EUR 85,0 Mio. bis EUR 100,0 Mio. und einer leicht verringerten EBIT-Marge von 2,5% bis 3,5% aus. Die Materialkostenquote je Segment soll nach Möglichkeit in Abhängigkeit der Rohstoffmärkte weiter optimiert und die Eigenkapitalquote stabil gehalten werden. Der Prognose für das Geschäftsjahr 2022 ist unterstellt, dass die Corona-Pandemie weltweit abklingt und der Krieg in der Ukraine nicht weiter eskaliert. Unkalkulierbare negative Effekte können sowohl die Zulieferer, die InTiCa Systems direkt, als auch die Kunden der InTica Systems betreffen und dazu führen, dass die Erwartungen nicht erfüllt werden können.

Wachstumstreiber sind mehr denn je die Megatrends Elektrifizierung und Digitalisierung. Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, führt an einer Elektrifizierung mit durchgängiger Kopplung der klimarelevanten Sektoren Energie, Industrie, Gebäude und Mobilität kein Weg vorbei. Damit einher geht ein hoher Investitionsbedarf für Infrastruktur und intelligente Technologien. Der Fokus bei InTiCa Systems liegt 2022 dabei auf neuen Projekten für Baugruppen und EMV-Filter im Segment Automotive sowie auf ersten Projekten für Ladelösungen mit potentiellen neuen Kunden im Segment Industry & Infrastructure.

Doch nicht nur die Produkte möchte InTiCa Systems stetig weiter verbessern, auch die Organisationsstruktur soll modernsten Ansprüchen genügen. Vorstand und Aufsichtsrat der InTiCa Systems AG haben deshalb kürzlich beschlossen, die Umwandlung der Gesellschaft in eine Europäische Aktiengesellschaft („Societas Europaea“, SE) unter der Firma InTiCa Systems SE vorzubereiten. InTiCa Systems möchte diese attraktive, moderne und international anerkannte Rechtsform für die progressive Weiterentwicklung des Unternehmens nutzen. Die Leitungsstruktur soll davon unberührt bleiben. Die Umwandlung der Rechtsform der Gesellschaft setzt unter anderem voraus, dass die Hauptversammlung der InTiCa Systems AG dem Umwandlungsplan zustimmt und die darin enthaltene Satzung der zukünftigen InTiCa Systems SE genehmigt.

Der vollständige Geschäftsbericht 2021 steht auf der Internetseite der InTiCa Systems AG unter www.intica-systems.com im Bereich Investor Relations zur Einsicht bzw. zum Download zur Verfügung.

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Diese Mitteilung enthält Aussagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung der InTiCa Systems AG. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse von den prognostizierten Aussagen wesentlich abweichen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Da vorausschauende Aussagen ausschließlich von den Umständen am Tag der Veröffentlichung ausgehen, haben wir weder die Absicht noch übernehmen wir die Verpflichtung, diese laufend zu aktualisieren.

 

Über die InTiCa Systems AG

InTiCa Systems ist ein führender europäischer Anbieter in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von induktiven Komponenten, passiver analoger Schaltungstechnik und mechatronischer Baugruppen. Das Unternehmen arbeitet in den Geschäftsfeldern Automobiltechnologie sowie Industrieelektronik und beschäftigt an den Standorten in Passau, Prachatice/Tschechien und Silao/Mexiko rund 900 Mitarbeiter.

Produkte im Geschäftsfeld Automobilindustrie sind unter anderem Innovationen, welche den Komfort und die Sicherheit von Automobilen erhöhen, die Leistungsfähigkeit von Elektro- sowie Hybridfahrzeugen steigern sowie die CO2- Emissionen reduzieren. Im Geschäftsfeld Industrieelektronik entwickelt und fertigt InTiCa Systems mechatronische Baugruppen für die Solarindustrie und andere industrielle Anwendungen.

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