Im aktuell schwierigen Marktumfeld fänden langfristige Projektionen der Experten breiten Anklang, die sich mit „anhaltend verschlechterten Bedingungen“ für die Aktienmärkte beschäftigen. Allerdings würden diese zahlreichen Projektionen viel eher Aufschluss über die aktuelle Marktstimmung geben als über die tatsächlichen Rahmenbedingungen in der Zukunft. Zu diesem Schluss kommt Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments. 

„Es gibt keine perfekte Methode, um die Marktstimmung zu messen – letztendlich ist es eher eine Kunst als eine Wissenschaft“, so Grüner. „Umfragen zum Anleger- und Verbrauchervertrauen stellen nützliche Hilfsmittel dar, aber neben diesen Kennzahlen gibt es noch eine andere Möglichkeit, die allgemeine Stimmung zu messen: Wie sehen die aktuellen Schlagzeilen in der Finanzwelt aus?“ In letzter Zeit hätten sich die Warnungen vor einem „ewigen Wandel“ gehäuft. Die meisten würden dabei einer negativen Grundtendenz folgen und mit aktuellen Ereignissen zusammenhängen. „Sie tragen zu einer niedrigen Erwartungshaltung bei und setzen die Messlatte für die Realität relativ niedrig an – aus unserer Sicht ein positives Zeichen“, resümiert Grüner seine Position.

Wird jetzt alles anders? 
Viele Analysten würden die aktuelle Schwächephase der großen Tech-Unternehmen zum Anlass nehmen, das endgültige Ende ihrer Führungsrolle zu verkünden. Auf die breite Wirtschaft bezogen werde vermutet, dass wir uns auf eine Ära dauerhafter Inflation zubewegen und sich der Trend der letzten vier Jahrzehnte umkehre. „Erhöhte Preise wiederum sollen das Konsumverhalten der Verbraucher für immer verändern, da höhere Preise die Menschen dazu bringen, billigere Waren zu bevorzugen und dadurch der Innovationsdrang abgewürgt wird“, meint Grüner. „Andere befürchten, dass COVID und die Lieferkettenprobleme eine dauerhafte und strukturelle Veränderung der Weltwirtschaft nach sich ziehen könnten.“ COVID würde demnach die Arbeitsmärkte für immer neu definieren und das globale Lieferkettensystem sei nicht mehr haltbar – die Zukunft liege in regionalen Netzwerken und das Ende der Globalisierung sei eingeläutet.

Grüner warnt jedoch: „Vorsicht mit diesen Prognosen über den ewigen Wandel!“ Die Gegenwart weit in die Zukunft zu projizieren, sei ein klassisches Beispiel für den Rezenz-Effekt, der seit jeher Anleger zu Fehlentscheidungen verleitet habe. Einige der aktuellen Entwicklungen mögen tatsächlich den Anschein erwecken, dass es sich um den Beginn eines lang anhaltenden Trends handele. Doch die Geschichte sei voll von Beispielen vermeintlicher Paradigmenwechsel, die im Sande verlaufen seien. „Ein Paradebeispiel stellen die langfristigen Prognosen für den Ölpreis dar, die in der Historie stets erheblichen Wahrnehmungsfehlern unterlagen“, so Grüner. Die Theorien von „Peak Oil“ bis hin zur „ewigen Talfahrt beim Ölpreis“ seien demnach nie in der Realität angekommen.

Grüner hält diese langfristigen Projektionen dennoch für nützlich, eben weil sie etwas über die aktuelle Stimmungslage aussagen würden. Weit in die Zukunft reichende Prognosen seien oft ein Zeichen für irrationalen Optimismus oder ungerechtfertigten Pessimismus. Aktuell sei definitiv letzteres der Fall, denn die Projektionen würden ein äußerst trostloses Bild zeichnen.

Fazit
Langfristige Prognosen seien mit Vorsicht zu genießen – natürlich sei es möglich, dass einige Veränderungen dauerhaft eintreten und in ferner Zukunft große Auswirkungen haben. „Sie gehören aber nicht zu den zyklischen Faktoren, welche die Nachfrage nach Aktien in den nächsten drei bis 30 Monaten beeinflussen – das ist der relevante Zeitraum für die Anlageentscheidungen von heute“, resümiert Grüner. „Lassen Sie sich nicht vom Rezenz-Effekt auf die falsche Fährte locken.“

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als "Great Place to Work" (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Zum 31.03.2021 verwaltete Fisher Investments und seine Tochtergesellschaften ein Vermögen von über 143 Mrd. EUR – über 93 Mrd. EUR für nordamerikanische Privatanleger, 34 Mrd. EUR für institutionelle Anleger, 14 Mrd. EUR für europäische Privatanleger und 1 Mrd. EUR für die Altersvorsorge kleiner und mittlerer Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne "Portfolio Strategy" und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

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