Wie zeigt sich die digitale Transformation mit Blick auf Smart Cities? Welche Zukunftsvisionen und innovativen Ideen haben Schüler*innen für ihre eigene Lebenswelt? In der bayerischen Stadt Hof und Umgebung haben 84 Schüler*innen im Rahmen des Projektes „Smart City – Zukunft mitdenken!“ Konzepte entwickelt, wie sie die Chancen der Digitalisierung für ihre eigene Zukunft nutzen können. Am 02. Juni 2022 wurden die Ergebnisse im Rahmen einer Bürgerversammlung präsentiert.

Smart Living, Smart Energy, Smart Mobility oder Smart School vorausdenken: Das schulartübergreifende Projekt „Smart City – Zukunft mitdenken!“ der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern 4.0 gibt Schüler*innen die Möglichkeit, die digitale Transformation ihrer eigenen Umgebung zu erleben und aktiv mitzugestalten. Ermöglicht wird die Umsetzung durch die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm als Hauptförderer gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Hof ist Kooperationspartner.

Innovationskraft auf regionaler Ebene stärken

„Smart City – Zukunft mitdenken!“ stärkt die Innovationskraft und Kreativität von Schüler*innen und animiert sie zu einem digitalen, zukunftsorientierten Leben und Arbeiten. Das betont auch Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm: „Smart City – Zukunft mitdenken! ermöglicht Schülerinnen und Schülern die Auseinandersetzung mit der digitalen Transformation, neuen Technologien und den Veränderungen, die sie in ihrer eigenen Stadt und Kommune erleben. Jugendliche beschäftigen sich bei dem Projekt intensiv mit der Digitalisierung ihrer Lebenswelt. Sie sind gefragt, wenn es um die Mitgestaltung der Zukunft geht, international und vor allem bei uns in Bayern. Darum unterstützen wir das Projekt gerne als Hauptförderer.“

Digitale Transformation und politische Teilhabe erleben

„Smart City – Zukunft mitdenken!“ ist langfristig als Denkfabrik angelegt. Rund 80 Schüler*innen der Realschulen Rehau und Naila, des Schiller-Gymnasiums Hof und des Gymnasiums Münchberg nahmen an dem Smart-City-Event teil, das am Campus der Hochschule Hof, University of Applied Sciences stattfand. Die Teilnehmer*innen der achten bis zwölften Jahrgangsstufen arbeiteten an unterschiedlichen Themen rund um die Stadt der Zukunft. So setzten sich die Nachwuchstalente von der Realschule Rehau mit „Smart School“ auseinander und entwarfen ein Schulgebäude der Zukunft mit multifunktionalen Tischen, Stühlen und Wänden sowie einer Mensa auf dem Dach, wo auch eigenes Gemüse angebaut wird. Die Jugendlichen der Realschule Naila entwickelten unter dem Motto “Smart Mobility” ein Mobilitätskonzept aus autonomen Fahrzeugen, die mit Wasserstoff angetrieben und über eine App von den Bewohner*innen des Landkreises angefordert werden können. Die Schüler*innen des Gymnasiums Münchberg befassten sich mit “Smart Energy”: Sie entwarfen ein energieautarkes Schulgebäude, das eine eigene Biogasanlage, Photovoltaik-Module sowie kleine Windräder besitzt. Überschüssige Energie wird über ein Smart Grid den umliegenden Gebäuden, z.B. dem Krankenhaus, zur Verfügung gestellt. Das Team vom Schiller-Gymnasium Hof erarbeitete ein Konzept zu „Smart Living“: Das aktuell noch brachliegende Gelände des alten Busbahnhofes soll nach den Ideen der Schüler*innen mit der “Hof-Galerie” neu bebaut und dabei energieautark betrieben werden.

Erste Einstiegsworkshops fanden bereits im Oktober 2021 statt. Seitdem beschäftigen sich die Schüler*innen mit den Themen Smart City und digitale Transformation, erarbeiten die wichtigsten Begrifflichkeiten und konzipieren gemeinsam zukunftsträchtige Ideen. Die Schüler*innen tauchen tief in die jeweiligen Themen ein und lernen nebenbei Möglichkeiten kennen, die digitale Transformation ihrer Lebenswelt aktiv mitzugestalten.

Schülerin Paula erklärt: “Ich habe am Projekt Smart City teilgenommen, da ich mich schon immer für Umweltschutz und Klimawandel interessiert habe und ich wollte zumindest etwas Kleines im Rahmen der Schule bewirken.”

Auch die Teilnehmerin Selina blickt positiv auf das Projekt zurück: "Mir haben die zwei Tage gut gefallen, es war eine super Arbeitsstimmung und die Teamarbeit hat auch super funktioniert. Ich bin super stolz auf unsere Powerpoint, auf die Website und wie schnell wir dies auf die Beine gestellt haben. Hier kann man sehen, was man erreichen kann, wenn alle auf der gleichen Seite stehen."

Umfangreicher Wissenstransfer zu Lebens- und Arbeitswelt 4.0

Unterstützt werden die jungen Talente durch Moderator*innen des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e. V. und Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Expert*innen liefern Input, Anregungen und motivieren die Schüler*innen für eine Teilhabe und berufliche Karriere in der digitalen Welt. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Schüler*innen, Fachleuten und Lehrkräften findet ein umfangreicher Wissenstransfer rund um das Thema Lebens- und Arbeitswelt 4.0 statt.

Highlight des Projekts – eine eigene Bürgerversammlung

Die Ergebnisse der ersten Sessions wurden in einem Workshoptag am 01. Juni 2022 finalisiert und mit den Expert*innen gemeinsam in einer digitalen Präsentation aufbereitet. Schluss- und Höhepunkt des Projektes „Smart City – Zukunft mitdenken!“ war eine eigene Bürgerversammlung am 02. Juni 2022. Hier stellten die Jugendlichen ihre Ideen, Konzepte und Zukunftsvisionen Unternehmensvertreter*innen sowie den Vertreter*innen der fördernden Institutionen vor und diskutierten sie direkt im Plenum. Begleitet wurden die Schüler*innen dabei unter anderem von Omid Atai, einem Experten für Bürgerbeteiligung.

Unter den Gästen war die Oberbürgermeisterin von Hof, Eva Döhla, der Landrat des Landkreises Hof, Dr. Oliver Bär, sowie Dr. Dorothee Strunz, Geschäftsführerin der LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe und Vorsitzende im Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Hof. Dr. Strunz sagte: „Es freut mich wirklich sehr, dass wir dieses Projekt hierher nach Hof holen konnten. Die Schüler*innen hatten dadurch die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorstellungen zur Zukunft der Region zu entwickeln und zu präsentieren. Sie sind die Bürger*innen der Zukunft und sollten daher die Chance haben, ihre Anregungen und Ideen einzubringen.“ Das Projekt, das auf regionaler Ebene und schulübergreifend verankert ist, fand in der Vergangenheit bereits in Kooperation mit anderen Städten und Landkreisen in Bayern  statt. So wurde „Smart City – Zukunft mitdenken!“ erfolgreich im Landkreis Starnberg sowie in den Städten Sonthofen, Kulmbach und Landshut umgesetzt.

 

 

Über Technik – Zukunft in Bayern 4.0

22 Jahre Technik – Zukunft in Bayern 4.0: Seit dem Jahr 2000 verfolgt die Bildungsinitiative das Ziel, Kinder und Jugendliche für Technik zu begeistern. In 16 Projekten – vom Kindergarten- und Schulalter bis zum Übergang in Ausbildung oder Studium – soll das Interesse der Teilnehmer*innen für technische, naturwissenschaftliche und digitale Zusammenhänge geweckt werden. Möglich machen das die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm (Hauptförderer) und ‚Wirtschaft im Dialog‘ im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. (Träger). Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie fördert ebenfalls die Initiative. Weitere Informationen: www.tezba.de.

Über das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. wurde 1969 von den Bayerischen Arbeitgeberverbänden gegründet und ist gemäß seiner Satzung im gesellschaftspolitischen Auftrag tätig. Die gemeinnützige Organisation ist heute eines der größten Bildungsunternehmen in Deutschland. Unter dem Dach des bbw e. V. sind 17 Bildungs-, Integrations- und Beratungsorganisationen mit rund 10.500 Mitarbeiter*innen tätig – vor allem in Bayern, aber auch bundesweit sowie international in 25 Ländern auf vier Kontinenten. Das bbw bietet sowohl frühkindliche Betreuung, Aus- und Weiterbildung für öffentliche Auftraggeber*innen und Unternehmen als auch ein Studium an der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft. Zum Portfolio gehören zudem Dienstleistungen wie Zeitarbeit und eine Transfergesellschaft.

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