­­­Zum Ausgang des Sommerflugplans am Hamburger Flughafen bilanzieren die Fluglärminitiativen in Hamburg einen bitteren Belastungsrekord bei den verspäteten Flugbewegungen nach 23 Uhr. Obwohl die Flugbewegungen mit 75 Prozent des Vor-Corona-Niveaus noch deutlich zurückliegen, wurden bis Ende Oktober 777 Flugbewegungen nach 23 Uhr gezählt. Im gesamten Jahr 2019 wurden 678 Flüge erfasst. Hinzu kommen noch die Ausnahmegenehmigungen für Flugbewegungen nach 24 Uhr, die ebenso rekordverdächtig per 15.09.2022 bei 27 Genehmigungen liegen und damit bereits das Jahresniveau von 2019 deutlich übertreffen. 

­Die Initiativen und Verbände haben bereits vor Ferienstart ein Belastungsübermaß angemahnt und ein Sofortprogramm für besseren Fluglärmschutz am Hamburger Flughafen gefordert. Insbesondere die Konkretisierung und Verschärfung der ab 23 Uhr geltenden Verspätungsregelung sollte angegangen werden. Geschehen ist seither nichts. Die zuständige Luftfahrtbehörde verweist darauf, dass die Verspätungsregelung als Teil der Betriebsgenehmigung nicht einseitig geändert werden könne. Diese Änderungskompetenz hätte nur der Flughafen im Wege eines Eigenantrags. Doch der wird vom Flughafen strikt verweigert. Die bestehende Regelung sei bereits ein weitgehender Kompromiss mit der Bevölkerung.

„In Hamburg und den Umlandgemeinden sind mehr als 250.000 Menschen von Fluglärm betroffen. Unabhängig von der gesetzlichen Nachtruhe ab 22 Uhr, wurde diesen Menschen ein ‚Kompromiss‘ diktiert, der Fluglärm bis weit nach 24 Uhr zulässt. Wir haben inzwischen den Eindruck, dass der Flughafen und die Fluggesellschaften diese Zeit als genehmigungslose zusätzliche Betriebszeit missbrauchen. Statt Einsicht und Abkehr von diesem Belastungszustand, müssen die Betroffenen immer neuere und weitreichendere Ausreden ertragen. Die Verantwortlichen für Veränderungen ziehen die Köpfe ein und tauchen ab“, zeigt sich Martin Mosel, stellvertretender Vorsitzender des BUND Hamburg und Sprecher im Bündnis der luftverkehrskritischen Initiativen und Verbände, deutlich verärgert.

Das Bündnis erwartet, dass die Belastungen des Nachtflugverkehrs in ihrer gesundheitsschädigenden Wirkung anerkannt werden und die Handlungsmöglichkeiten von Politik und Behörden, insbesondere aber auch durch den Flughafen, zur Vermeidung des nächtlichen Übermaßes an Flugbewegungen maximal ausgenutzt werden. 

„Ich fordere den Flughafen auf, seinem Auftrag die Bevölkerung hinreichend vor Fluglärm zu schützen gerecht zu werden. Ich erwarte, dass der Flughafen unverzüglich eine Änderung der Verspätungsregelung auf den Weg bringt, die dem Schutz der Bevölkerung vor unzumutbaren Fluglärm in der regulären Nachtzeit wieder gerecht wird und eine größere Regeltreue gewährt. Kompromisse unterliegen keinem Ewigkeitsanspruch und Schutzansprüche können auch anders durchgesetzt werden“, mahnt Mosel.  

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