Das Umweltbundesamt hat gestern vorläufige Daten zu den Treibhausgasemissionen im vergangenen Jahr in Deutschland vorgelegt. Der Verkehrssektor habe demnach seine CO2-Emissionsziele verfehlt. UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V. fordert daher geeignete Maßnahmen ein, damit der Kraftfahrzeugbestand sowie zukünftige Neufahrzeuge stärker in die Klimaschutzbemühungen einbezogen werden können.

CO2-Emissionsminderungen am effektivsten durch Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe möglich

In Deutschland sind aktuell rund 48,8 Mio. Pkw zugelassen. Dazu kommen ca. vier Millionen Busse, Lkw sowie Sattelzugmaschinen. Etwa 99 Prozent dieser Fahrzeuge verfügen über einen Verbrennungsmotor, der in der Regel mit flüssigen Kraftstoffen angetrieben wird. „Diese Zahlen zeigen, dass CO2-Emissionen im Straßenverkehr am effektivsten gesenkt werden könnten, wenn wir fossile durch erneuerbare Kraftstoffe ersetzen. Grünstrombasierte, synthetische E-Fuels oder auch biogenes HVO100 bieten starke Klimaschutzeffekte, da sie im Fahrzeugbestand wirken können“, so UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn.

Konkret schlägt UNITI zwei Maßnahmen vor, die zeitnah umsetzbar wären und kurz- bis mittelfristig deutliche CO2-Emissionsminderungen ermöglichen würden:

1. HVO100 schnell ermöglichen

Der Bundestag hat in einem Entschließungsantrag vom 3. März 2023 die Bundesregierung aufgefordert, die deutsche Regulierung für Kraftstoffe dahingehend zu ändern, dass Einsatz und Vertrieb paraffinischer Kraftstoffe in Reinform für alle Nutzer ermöglicht werden. Dazu soll die 10. BImSchV zeitnah so geändert werden, dass auch Kraftstoffe, die der DIN EN 15940 entsprechen, vollumfänglich zulässig sind. Damit würde es möglich, nachhaltige Dieselkraftstoffe, die aus biogenen Rest- und Abfallstoffen gewonnen werden (HVO, d.h. hydrierte Pflanzenöle), in Reinform an Tankstellen anzubieten und für gewerbliche Flottenbetreiber zu vertreiben. Elmar Kühn von UNITI: „Bundesumweltministerin Lemke ist gefordert, ihre Blockadehaltung gegen diesen klimafreundlichen Kraftstoff endlich aufzugeben, die Aufforderung des Bundestags umzusetzen und die Markteinführung von HVO100 zuzulassen.“ HVO100 ermöglicht eine CO2-Einsparung von rund 90 Prozent im Vergleich zu fossilem Diesel. Selbst wenn anfangs nur fünf Prozent des deutschen Dieselbedarfs durch HVO100 ersetzt würden, könnten nach UNITI-Berechnungen so rund 4,63 Mio. Tonnen CO2 jährlich in Deutschland eingespart werden (Basis: 2022). 

2. Geeignete Rahmenbedingungen für Produktionshochlauf von E-Fuels schaffen

Grünstrombasierte, synthetische E-Fuels können herkömmlichen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel in beliebigen Anteilen beigemischt werden und diese perspektivisch sogar vollständig ersetzen. Verbrennungsmotoren können mit E-Fuels als Reinkraftstoffe CO2-neutral betrieben werden. Doch bereits der Einstieg über eine E-Fuels-Beimischung bietet gewaltige CO2-Einsparpotentiale, können die grünen Kraftstoffe doch ohne technische Anpassungen im Kraftfahrzeugbestand eingesetzt werden und ihre Klimaschutzwirkung entfalten. Schon eine rund fünfprozentige Beimischung von E-Fuels in herkömmliche Kraftstoffe entspräche in Deutschland durch die Wirkmöglichkeit im Fahrzeugbestand bilanziell in etwa einem Pkw-Neuzulassungsjahrgang der CO2-neutral angetrieben wird. Für den raschen Produktionshochlauf der E-Fuels bedarf es geeigneter politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen. Ein Neuzulassungsverbot für Pkw mit Verbrennungsmotoren ab 2035 wäre da kontraproduktiv, wie UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn erläutert: „Investoren für Produktionsanlagen von E-Fuels gewinnt man nur, wenn diese einen langfristig gesicherten Absatz für ihr Produkt sehen. Für einen – infolge eines Verbrennerverbots – absehbar schrumpfenden Absatzmarkt können keine Investoren gewonnen werden.“ Ohne E-Fuels auch für zukünftige Neufahrzeuge zu adressieren, wird es also absehbar auch keine E-Fuels für die Kraftfahrzeuge im Bestand geben, die zu etwa 99 Prozent über einen Verbrennungsmotor verfügen.

Elmar Kühn von UNITI: „Ohne grünstrombasierte, synthetische sowie ohne biogene Kraftstoffe wird der Verkehrssektor auch zukünftig seine CO2-Emissionsziele verfehlen, zumindest wenn es keine Fahrverbote geben soll. Daher kann man sagen: Wer sich gegen erneuerbare Kraftstoffe und eine Kraftstoffwende positioniert oder glaubt, mit Technologieverboten die weltweite CO2-Bilanz zu verbessern, stellt sich gegen den Klimaschutz.“

Über den UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V.

Der UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e. V. repräsentiert rund 90 Prozent des Mineralölmittelstandes in Deutschland und bündelt die Kompetenzen bei Kraftstoffen, im Wärmemarkt und bei Schmierstoffen. Rund 70 Prozent der freien Tankstellen und rund 40 Prozent der Straßentankstellen sind bei UNITI organisiert. Überdies versorgen die UNITI-Mitglieder etwa 20 Millionen Menschen mit Heizöl, einem der wichtigsten Energieträger im Wärmemarkt. Ebenso zum Verband zählen die meisten unabhängigen mittelständischen Schmierstoffhersteller und Schmierstoffhändler in Deutschland. Die rund 1.000 Mitgliedsfirmen von UNITI erzielen einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 35 Milliarden Euro und beschäftigen rund 80.000 Arbeitnehmer in Deutschland.

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