Durch die Ansiedlung und Erweiterungen von Chipfabriken in Deutschland und Europa werden tausende neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein attraktiver Arbeitsmarkt für Absolventen zum Beispiel der Hochschule Kaiserslautern.

Die Chipindustrie befasst sich mit dem kompletten Herstellungsprozess winziger Bauteile aus Halbleitern. Diese Chips sind in jedem elektronischen Gerät mehrfach vertreten und für unseren modernen Alltag unersetzlich. Hinter der Fertigung von Mikrochips steckt eine globale und komplexe Wertschöpfungskette starker gegenseitiger Abhängigkeiten ausgewählter Länder.

Hier steht die Politik unter Zugzwang. Die Herausforderung ist es, die heimische Halbleiterindustrie zu stärken und somit Schlüsselpositionen innerhalb der Wertschöpfungskette zu erhalten. Der Ausweg heißt: European Chips Act (dt. Europäische Chipgesetz). Damit soll die Wertschöpfungskette der europäischen Halbleiterindustrie widerstandsfähiger und unabhängiger werden. Bis 2030 soll sich der europäische Weltmarktanteil bei Halbleitern laut Prognosen von Branchenkennern auf 20 % verdoppeln. Es mangelt allerdings an Fachkräften wie auch an Fertigungskapazitäten. Folgen waren zuletzt Produktionsausfälle und Lieferengpässe der Chips.

Folgende Lösungsansätze können helfen den Fachkräftemangel zu überwinden: Ausbau des Studienund Weiterbildungsangebots, verstärkte Zuwanderung sowie frühzeitige Kooperationen mit der Industrie. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang Institutionen mit ausgewiesener Expertise auf dem Gebiet der Halbleiter und Fertigung von Chips. Die Hochschule Kaiserslautern bedient gleich zwei der genannten Auswege aus dem Fachkräftemangel.

Der Standort Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern bietet auf dem Gebiet der Halbleitertechnik Studiengänge in der Mikrosystemtechnik an. Grundlagen der Natur- und Ingenieurwissenschaften werden ebenso vermittelt wie industrierelevante Fähigkeiten für die Fertigung von Halbleiterelementen. Neben Qualitäts- und Projektmanagement steht die selbstständige Bearbeitung von Problemstellungen im Vordergrund. Praxiserfahrene Professoren bereiten die Studierenden optimal auf eine Karriere in der Industrie vor. Zudem erlernen die Studierenden frühzeitig den Umgang mit den winzigen Chips in zahlreichen Laboren des Hochschuleigenen Reinraums. Der Anspruch an eine ausgezeichnete Ausbildung führt auch dazu, dass ein neuer Reinraum am Standort entstehen wird. Damit liefert die Hochschule Kaiserslautern der Industrie hervorragend ausgebildete Ingenieure.

Gleichzeitig ist die Hochschule Kaiserslautern Verbundpartner im Projekt BM=x³. Im Vordergrund stehen Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung mit dem Fokus auf Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Mikro- und Nanotechnologie. Die überregionale Berufsakademie deckt mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft gebündelt den Bedarf an Weiterbildungen.

Digitale Lernplattformen wie das virtuelle Technologielabor (VTL) ergänzen praxisnah die mikrosystemtechnische Ausbildung. Auf der „virtuellen“ Ebene, ähnlich wie bei einem Flugsimulator, kann die Funktionsweise bis hin zur exakten Bedienung der Anlagen eingeübt werden. Eine effiziente Vorbereitung auf die eigenhändige Nutzung der realen Anlagen. Das VTL stößt auf sehr großes Interesse bei Ausbildungszentren als auch in der Industrie.

Der Erfolg des VTLs spricht für sich: ein Folgeprojekt zur nochmaligen Verbesserung z.B. durch eine didaktisch motivierte Einbindung von Mixed Reality (XR) Technologie, also eine Kombination aus Virtual- und Augmented Reality (VR/AR) steht in den Startlöchern.

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