Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel, kommentiert mögliche ökonomische Folgen des terroristischen Angriffs auf Israel am Wochenende:

Der erste Satz muss wir folgt lauten. Bitte entschuldigen Sie den Tippfehler in der Vorversion.

„Der Angriff auf Israel ist zuallererst ein menschliches Drama. Wir sind erschrocken über den Gewaltausbruch und empfinden große Trauer für die Opfer. 

Für die ökonomischen Folgen dieses Konflikts ist die Reaktion des Ölpreises zentral. Solange die großen Ölproduzenten in der Region nicht reagieren oder von dem Konflikt betroffen sind, werden die unmittelbaren konjunkturellen Auswirkungen gering sein. Es gibt aktuell keine Anzeichen, dass die Ölproduzenten stärker involviert werden. Die Beziehungen von Saudi-Arabien und der Vereinigten Arabischen Emirate zu Israel hatten sich zuletzt eher verbessert. Zumindest bei früheren palästinensischen Terroranschlägen in Israel war es nicht zu einer Ausweitung des Konflikts gekommen.  

Der Ölpreis hat zwar mit einem kurzfristigen Anstieg reagiert, das Ausmaß ist aber bislang nicht dramatisch. Die hohen Niveaus, die er Ende September verzeichnete, wurden bislang noch nicht wieder erreicht. Auch Hinweise auf Störungen in wichtigen Handelsrouten sind bislang nicht erkennbar. Insgesamt erscheint damit derzeit das Risiko für die Weltkonjunktur eher gering.  

Allerdings kommt ein weiterer potenzieller Spannungsherd in der geopolitischen Auseinandersetzung zwischen den USA und Europa auf der einen und den BRICS-Ländern auf der anderen Seite hinzu. Zu diesen gehören inzwischen auch Iran und Saudi-Arabien. Sollte es in Folge des Konflikts zu einer Verschärfung der Sanktionen oder deren Durchsetzung gegen den Iran kommen, dann könnten auch die Ölpreise weiter steigen.   

Für den deutschen Außenhandel spielt Israel quantitativ keine bedeutende Rolle – nur 0,4 Prozent der Warenexporte gingen zuletzt in das Land. Der Anteil der Importe ist sogar nur halb so groß.“ 

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