Was ist Nachhaltigkeit in der IT?

Stärkung der Unternehmens-DNA: Digitalisierung & Nachhaltigkeit im Fokus der unternehmensinternen IT

Die Produktion und Nutzung von Computern, Smartphones und Servern ist bereits heute für 3,7 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das entspricht in etwa dem CO2-Fußabdruck der Flugindustrie. Bis Ende 2025 kann sich der Anteil bereits verdoppeln. In Europa könnte sich bis 2030 der Energiebedarf von Rechenzentren, Endgeräten, IT-Fertigung und Netzwerken auf mehr als 20 Prozent der gesamten erzeugten Strommenge belaufen.[1]Je weiter die digitale Transformation voranschreitet, desto größer wird auch der ökologische Fußabdruck der IT.

Was bedeutet das für eine nachhaltige digitale Transformation?

Es ist wichtig einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen, um die positiven Auswirkungen der Digitalisierung auf die Nachhaltigkeit zu maximieren und gleichzeitig negative Folgen zu minimieren. Nachhaltigkeit und Digitalisierung müssen Hand in Hand gehen, die Verknüpfung ist der Erfolgsfaktor. Denn digitale Technologien können helfen, weniger Energie zu verbrauchen, Ressourcen effizienter zu nutzen und Lieferketten zu optimieren. Nachhaltigkeit kann durch eine verantwortungsvolle Digitalisierung gefördert werden, da digitale Geschäftsmodelle eine Vielzahl von Möglichkeiten in der Kreislaufwirtschaft und in den Clean-Tech-Märkten der Zukunft bieten. Zudem sorgen ein Digitales Mindset sowie neue Formen der Zusammenarbeit für mehr Sinn, Transparenz sowie Teilhabe – und damit auch für eine höhere Arbeitgeberattraktivität.

Die ESG-Transformation

Einblick in EU-Regularien und Standards für nachhaltige IT-Praktiken

Die Umsetzung der ESG (Environmental, Social & Governance)-Themen in allen Branchen, die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit, ist die größte wirtschaftliche Transformation unserer Zeit. Sie bedeutet nicht weniger, als die Lebensgrundlagen der Menschheit langfristig zu sichern. Diverse Nachhaltigkeitsregulierungen setzen dabei die neuen Rahmenbedingungen. Zur Erreichung der Ziele des »Europäischen Green Deals« tragen maßgeblich die EU-Taxonomie, die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bei. Mithilfe dieser Regularien und Standards soll festgestellt werden, ob eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig eingestuft werden kann. Außerdem sollen Investoren zunehmend für die Auswirkungen von Unternehmen auf Menschen und Umwelt und ihre Pläne sensibilisiert werden.

Was bedeutet Nachhaltigkeit in der IT genau

Dimensionen der Nachhaltigkeit in IT-Abteilungen von Unternehmen

Gemäß der Studie “IT & Sustainability in Deutschland 2023” der IDC aus April 2023 verfügen nur 30 Prozent der Unternehmen über eine ganzheitliche, langfristige Nachhaltigkeitsstrategie, die auch den IT-Bereich miteinbezieht.

Die mangelnde Qualität der verfügbaren Daten und die unterschiedlichen Anforderungen an die Datenquellen stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Dies macht deutlich, dass die Digitalisierung den Werkzeugkasten liefern muss, mit dem Nachhaltigkeitsziele erreicht und neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden können. Erst durch den Einsatz moderner IT-Lösungen ließe sich beispielsweise messen, wie viel Energie das lokale Rechenzentrum in der Praxis verbraucht – um davon ausgehend Optimierungsmaßnahmen einzuleiten. Der Bereich “Nachhaltigkeit in der IT” lässt sich dabei in drei Dimensionen unterteilen.

1. Optimierung der Nachhaltigkeit durch IT: Greening by IT

Hier steht die Frage im Mittelpunkt, wie Unternehmen durch den Einsatz moderner IT-Lösungen dem Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele ein Stück näherkommen können – etwa, indem sie die Energieeffizienz ihres Rechenzentrums verbessern. Cloud Computing, IoT und KI tragen zur Reduktion der CO2-Emissionen und zur Erhöhung der Energieeffizienz bei. Im Bereich Cloud Computing liege dies unter anderem daran, dass Anwendungen, die über die Cloud laufen, in einem großen Rechenzentrum betrieben werden – unabhängig davon, von welchen Unternehmen diese Anwendungen stammen. Dies sei in der Regel ressourcenschonender im Vergleich dazu, wenn jedes Unternehmen Applikationen in seinem eigenen lokalen Rechenzentrum betreiben würde.

2. Nachhaltige IT-Beschaffung: Greening of IT

Neben dem Einsatz moderner IT-Lösungen müssen Unternehmen gleichzeitig sicherstellen, dass ihre eigene IT-Infrastruktur nachhaltig ist. Dafür ist es nötig, ein besonderes Augenmerk auf das Thema Beschaffung zu legen. Hier gilt es, Fragen zu beantworten wie: Besteht die verwendete Hardware aus nachhaltigen Materialien? Werden langlebige Komponenten eingesetzt, die am Ende ihrer Lebensdauer wiederverwendet und recycelt werden können? Unter welchen Arbeitsbedingungen wurden die IT-Produkte hergestellt und geliefert? Ist eine hohe Energieeffizienz gegeben? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, können offizielle Zertifizierungen wie EPEAT wertvolle Hilfestellung leisten.

3. Nachhaltigkeit im IT-Betrieb: Green IT

Neben der Beschaffung müssen Firmen zudem das Thema Betrieb beachten, um die Nachhaltigkeit in der eigenen IT bewerten zu können. In diesem Kontext spielt vor allem der Energieverbrauch eine wesentliche Rolle. So gilt es, zu analysieren, wie viele CO2-Emissionen der Betrieb eines Rechenzentrums, von Software-Lösungen oder von Endgeräten erzeugt. Gerade letzteres ist nicht zu unterschätzen. Um die Emissionen zu senken und den Energieverbrauch zu reduzieren, können Firmen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Dazu zählen beispielsweise ein konstantes Monitoring der Gerätenutzung sowie der Einsatz von Cloud Computing.

Nachhaltigkeit in der IT muss nicht kompliziert sein

Convista unterstützt bei der nachhaltigen Gestaltung der IT

Für eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie ist die Berücksichtigung der eigenen IT-Abteilung unverzichtbar – und gleichzeitig sehr komplex.

Mithilfe ihres Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsassessments (DNA) unterstützt Convista bei der Transformation zur digitalen Nachhaltigkeit. Ähnlich wie in der DNA, in der Erbinformationen gespeichert sind und als Baupläne für Zellen dienen, wird das jeweilige Unternehmen analysiert, um Potenziale zu identifizieren und konkrete Baupläne bzw. Handlungsempfehlungen abzuleiten. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird eine Roadmap erstellt, die es ermöglicht, die Vorteile der Digitalisierung optimal zu nutzen, ohne dabei die Umwelt und die Gesellschaft zu schädigen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass digitale Technologien zur Lösung globaler Nachhaltigkeitsprobleme beitragen.

Autor: Ralf Klein

Für Interviews und Informationen steht Ralf Klein, Managing Partner im Bereich Treasury & Financial Asset Management, gerne zur Verfügung. Als erfahrener Experte bringt er umfassendes Wissen im Finanzmanagement mit und bietet wertvolle Perspektiven zur Optimierung finanzieller Strategien und Assets.
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Quellen:
[1]The Shift Project (2019): Lean ICT: Towards digital sobriety
[2] (IDC = International Data Corporation mit Firmensitz im US-amerikanischen Needham ist ein international tätiges Marktforschungs- und Beratungsunternehmen auf dem Gebiet der Informationstechnologie und der Telekommunikation mit Niederlassungen in über 110 Ländern)

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