Die Klimaziele müssen auch im Schiffsverkehr mehr Beachtung finden. Dabei wird den sogenannten e-Fuels eine besonders wichtige Rolle zufallen – alternative Kraftstoffe, die das Schweröl auf Schiffen sukzessive ersetzen können. Hersteller von Großmotoren und der VDMA fordern deshalb den Einstieg in eine maritime Energiewende und diskutierten dies in Berlin mit Vertretern aus Politik und Industrie auf einem politischen Abend. „Die Sektorkopplung von Energiewirtschaft und Verkehr ist ein zentrales Instrument für das Erreichen der Klimaziele. Dafür müssen die Weichen schon heute gestellt werden. In der Schifffahrt wird den e-Fuels dabei eine herausragende Rolle zukommen“ betonte Peter Müller-Baum, Geschäftsführer im VDMA.

Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Uwe Beckmeyer, unterstrich in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Nachhaltigkeit des Seeverkehrs für die Bundesregierung. Sie stelle eine zentrale Säule der vom Bundeskabinett beschlossenen „Maritimen Agenda 2025“ dar. Die gemeinsame Initiative seines Hauses mit dem VDMA und dem Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) sei ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung, ebenso wie die im Frühjahr gestartete Förderinitiative des BMWi, betonte Beckmeyer.

Der Beauftragte für maritime Wirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Rüdiger Kruse hob hervor, dass die Verbreitung umweltfreundlicher und effizienter Technologien in der Schifffahrt vorangetrieben werden müsse, denn bei diesen innovativen Technologien könne die deutsche Schiffbau- und Schiffbauzulieferindustrie ihre Wettbewerbsvorteile nutzen. Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender der Rolls-Royce Power Systems AG, betonte, dass sich mit der maritimen Energiewende Umwelt- und Effizienzziele gemeinsam erreichen ließen, da jeder eingesparte Liter Kraftstoff die Emissionen direkt reduziere. „Wichtig ist, über den reinen Verbrennungsmotor hinaus zu denken und das Gesamtantriebssystem zu betrachten. Hybridisierung und Digitalisierung bieten hier neue Möglichkeiten, die Umweltfreundlichkeit zu erhöhen“, sagte Schell. 

Nach Ansicht von MAN-Vorstand Lauber ist Liquefied Natural Gas (LNG) ein geeigneter Kraftstoff, um Ruß-, Stickoxid- und CO2-Emissionen bereits heute deutlich zu reduzieren. Die erforderliche Gasinfrastruktur müsse daher rasch ausgebaut werden und langfristig auch für synthetisches Gas aus erneuer-barem Strom zur Verfügung stehen, sagte er. Johann Saathoff, Bundestags-abgeordneter der SPD, unterstützt den VDMA und die Großmotorenhersteller in ihren Bemühungen, den Einsatz alternativer Kraftstoffe gezielt voran zu bringen. Eine erfolgreiche Maritime Energiewende bedeutet Fortschritte im Schutz des Klimas und der Meeresumwelt und nicht zuletzt große Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

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