Umlagen und Aufschläge werden 2021 einen geringfügig kleineren Anteil am Strompreis ausmachen. Die Tendenz insgesamt zeigt nach oben, wird jedoch durch Bundeszuschüsse zur Senkung der EEG-Umlage in eine kleine Entlastung gewandelt. Der Grund wie so oft in 2020: Corona!

Den größten Anteil der Umlagenposten macht die EEG-Umlage aus. Diese wäre aufgrund der Corona-Pandemie, die großflächig zu weniger Stromverbrauch geführt hat, vermutlich auf 9,651 Cent pro Kilowattstunde gestiegen (ein Plus von fast 43 Prozent). Da der Bund im Rahmen des Klimaplans und der Diskussion um die Einführung eines CO2-Preises für nicht am europäischen Emissionshandel beteiligte Branchen 2019 eine Belastung für viele Verbraucher beschlossen hatte, wurde im Corona-Konjunkturpaket eine Entlastung vorgenommen: Rund 10,8 Milliarden Euro aus Steuermitteln senken die EEG-Umlage in 2021 somit auf 6,5 Cent je Kilowattstunde (2020: 6,756) – womit sich ein Minus von rund 3,4 Prozent ergibt.

Der rechnerisch nötig gewordene starke Anstieg resultiert aus dem Berechnungsalgorithmus der EEG-Umlage: Die Einnahmen aus der Umlage 2020 brachen durch den gesunkenen Stromverbrauch ein, auch die Einnahmen aus dem Verkauf regenerativ erzeugten Stroms, der gegen eine Einspeisevergütung ins Netz eingespeist wird, gingen durch den sinkenden Großhandelspreis zurück. Das führte 2020 erstmals seit Jahren wieder zu einem deutlichen Minus auf dem EEG-Konto: Seit März 2020 ist der Kontosaldo negativ, der Kontostand sank dadurch für Juni erstmals unter Null. Mit Stand Ende September sank das „Guthaben“ auf ein Minus von fast 4,1 Milliarden Euro.

Dieser von der EEG-Umlage vorgegebene Trend zeigt sich bei den übrigen Umlagen indes nicht. Während die Offshore-Netzumlage von 0,416 auf 0,395 Cent je Kilowattstunde sinkt (minus 5 Prozent), ziehen die restlichen Umlagen spürbar an. Die KWKG-Umlage steigt um fast 12,4 Prozent auf 0,254 Cent je Kilowattstunde (2020: 0,226). Die § 19 StromNEV-Umlage erhöht sich deutlich von 0,358 auf 0,432 Cent je Kilowattstunde (plus 20,7 Prozent). Die Abschaltbare Lasten-Umlage klettert von 0,007 auf 0,009 Cent je Kilowattstunde (plus 28,6 Prozent).

Damit ergibt sich für 2021 eine gesamte Umlagenbelastung von 7,59 Cent je Kilowattstunde – gegenüber dem Wert des laufenden Jahres von 7,763 Cent je Kilowattstunde also eine eher geringe Minderbelastung von minus 2,2 Prozent für Letztverbraucher.

„Die Umlagen sinken trotz fast elf Milliarden Euro an direkten Bundeszuschüssen nur moderat“, sagt Daniela Wallikewitz, Geschäftsführerin der ASEW. „Die Energiewende und ihre Finanzierung sind zu einem komplexen Gebilde gewachsen, das sich über einfache Justierungen an bloß einer Stellschraube kaum beeinflussen lässt. Für die Zukunft bleiben die Umlagen und Aufschläge ein wesentlicher Posten des Strompreises – eine grundlegende Reform insbesondere des Erneuerbare-Energien-Gesetzes als Kernstück der Energiewende tut so mehr und mehr Not!“

Nach wie vor ist es damit eine vordringliche Aufgabe, die eigenen Kunden über die komplexe Zusammensetzung ihres Strompreises zu informieren. Zusammen mit dem ab Januar 2021 greifenden CO2-Preis ergibt sich eine durchaus spürbare Belastung der Verbraucher bei den Energiepreisen. Die ASEW unterstützt Mitglieder hierbei mit einer Auswahl an animierten Erklärfilmen. Sechs ihrer Wahl können ASEW-Mitglieder in einer neutralen Version kostenfrei nutzen. Gegen einen moderaten Aufpreis ist auch eine Individualisierung möglich. Zudem haben wir für Fragen rund um den CO2-Preis einen kleinen Leitfaden erstellt, den wir ebenfalls kostenfrei abgeben.

Über Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW)

Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) ist mit bundesweit mehr als 300 Mitgliedern das größte deutsche Stadtwerke-Netzwerk für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Die ASEW wurde 1989 aus dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) heraus gegründet. Das Ziel: Eine rationelle, sparsame und umweltschonende Energie- und Ressourcenverwendung zu fördern. Die ASEW berät und unterstützt ihre Mitglieder in diesen Bereichen und entwickelt für sie innovative Produkte und Dienstleistungen, die zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Das Portfolio der ASEW umfasst Produkte für Vertrieb und Kundenberatung, außerdem Seminare und Qualifizierungsangebote sowie eine Kunden- und Fördermittelberatung.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW)
Eupener Str. 74
50933 Köln
Telefon: +49 (221) 931819-21
Telefax: +49 (221) 931819-9
http://www.asew.de

Ansprechpartner:
Markus Edlinger
PR-Referent
Telefon: +49 (221) 931819-21
Fax: +49 (221) 9318199
E-Mail: edlinger@asew.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel