Trotz aller Schwierigkeiten, die der Brexit ihnen bereitet, setzen die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen alles daran, die Handelsbeziehungen mit Großbritannien aufrechtzuerhalten. Dieses Fazit ziehen die beiden Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Bielefeld und Münster ein Jahr nach Inkrafttreten des Handelsabkommens zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich am 1. Januar 2021. Zeitgleich dazu hatten die beiden IHKs den neuen Länder-Schwerpunkt Großbritannien und Irland zentral für alle 16 IHKs in Nordrhein-Westfalen übernommen.

„Es war ein hartes Stück Arbeit für die Unternehmen, die Umstellungen im deutsch-britischen Handel zu meistern“, betont Sebastian van Deel, Leiter des Geschäftsbereichs Digitalisierung, International und Industrie bei der IHK Nord Westfalen in Münster. Der Informationsbedarf der Unternehmen sei besonders zu Jahresbeginn riesig gewesen. Beide Länderschwerpunktkammern unterstützten Unternehmen aus ganz Nordrhein-Westfalen 2021 mit insgesamt 2.700 individuellen Beratungsgesprächen zu allen Fragen rund um den Brexit.

Darüber hinaus nutzten insgesamt 1.720 IHK-Mitgliedsunternehmen in zwölf Online-Veranstaltungen der IHKs in Bielefeld und Münster die Gelegenheit, sich gezielt über die Auswirkungen des Brexit auf die Unternehmenspraxis zu informieren und Erfahrungen auszutauschen. Dabei standen auch neue Geschäftsmöglichkeiten in Irland im Fokus.

Obwohl sich die deutschen Lieferanten und Logistiker gut auf den Brexit vorbereitet hätten, sei der Start zu Jahresbeginn nicht störungsfrei verlaufen, berichten die IHKs. Insbesondere neue bürokratische Anforderungen, das Nadelöhr Calais-Dover und der britische Zoll hätten für erhebliche Verzögerungen im deutsch-britischen Warenverkehr gesorgt.

Neben dem Mehraufwand und damit verbundenen Kostensteigerungen in der Logistik bewerteten die IHKs auch die Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen in Großbritannien als „Herausforderungen für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen“. Zusätzliche Belastungen resultierten aus dem zunehmenden Fachkräftemangel, neuen Handelsbarrieren und Lieferengpässen vor Ort.

„Der reibungslose Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen Deutschland und Großbritannien gerät immer mehr aus dem Takt“, betonte van Deel. Für ihn ist es wenig verwunderlich, dass die deutschen Exporte nach Großbritannien und Investitionen auf der Insel schon seit dem Brexit-Referendum im Jahr 2016 rückläufig sind. Aktuell belegt Großbritannien nur den achten Platz der deutschen Exportrangliste – ehemals war es Platz drei. Beim Import nach Deutschland hat das Königreich in diesem Zeitraum noch mehr an Bedeutung verloren. Es rutschte von Rang fünf auf Platz zehn.

Trotzdem wollten die deutschen Unternehmen diesen Markt vor der Haustür nicht verlieren und werden sich auch zukünftig den daraus resultierenden Herausforderungen stellen, ist van Deel überzeugt. Deshalb werden die beiden IHKs als NRW-weite Ansprechpartner für Großbritannien und Irland ihre Mitgliedsunternehmen auch in 2022 mit attraktiven Informationsangeboten, Plattformen zum Erfahrungsaustausch und Beratungsleistungen unterstützen. „Einen Schwerpunkt werden dabei die Zertifizierungserfordernisse des britischen Marktes bilden“, skizziert van Deel eine wichtige Aufgabe für das nächste Jahr. Denn ab 2023 müssen alle kennzeichnungspflichtigen Produkte, die in Großbritannien neu in Verkehr gebracht werden, mit dem UKCA-Label versehen werden.

Das aktuelle Informationsangebot auf den beiden Homepages der IHKs:

www.ostwestfalen.ihk.de

www.ihk-nordwestfalen.de

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