Auch ein paar Wochen vor dem Ausbildungsstart am 1. September können sich Kurzentschlossene noch für eine berufliche Ausbildung im Handwerk entscheiden. Freie Lehrstellen in einem der 130 Berufe der Branche gibt es noch in ausreichender Zahl. Alleine die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Region Stuttgart meldet noch rund 300 freie Ausbildungsplätze in der Region.

„Trotz intensiver Werbung um qualifizierten Nachwuchs, suchen unsere Handwerksbetriebe noch händeringend nach motivierten jungen Leuten“, betont Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. „Das Handwerk gratuliert den erfolgreichen Schulabgängern des Jahres 2022 sehr herzlich zu ihrem Schulabschluss. Sehr gerne wollen wir sie für das Handwerk gewinnen und dann in zwei oder drei Jahren zur erfolgreich bestandenen Gesellenprüfung gratulieren.“ Schulabgänger aller Schularten würden in den 130 Ausbildungsberufen die allerbesten Karrierechancen angeboten bekommen.

Weil es nur noch wenige Wochen bis zum Ausbildungsstart sind, läuft bei den Betrieben die Nachwuchswerbung auf Hochtouren. Die Zahl der unbesetzten Lehrstellen im Handwerk sei noch hoch. Mit speziellen Angeboten wie den Praktikumswochen würden die verschiedensten Zielgruppen auf die Berufsmöglichkeiten im Handwerk aufmerksam gemacht. „Die Aussichten für eine Karriere im Handwerk sind wegen der guten Geschäftslage in allen Branchen derzeit außergewöhnlich gut“, so Friedrich. Eine Übersicht über freie Ausbildungsplätze und Praktika in der Region Stuttgart bieten die kostenfreie Lehrstellenbörse sowie die App „Lehrstellenradar“ der Handwerkskammer. Rund 300 freie Ausbildungsplätze sind noch auf den Plattformen zu finden. Vor allem im Lebensmittelhandwerk fehle der Nachwuchs. „Auch Azubis für die Berufe Elektroniker, Friseure und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind derzeit sehr gefragt“, weiß Friedrich.

Ausbildungsplätze werden mit 3.500 Euro gefördert

Die Sorge, dass das Ausbildungsengagement von Unternehmen infolge der Corona-Krise nachlässt, ist groß. Das Land hat reagiert und unterstützt kleine Unternehmen mit bis zu neun Mitarbeitenden mit 3.500 Euro aus Mitteln der EU. Der Zeitrahmen der Förderung wurde nun ausgeweitet. „Gerade kleinere Unternehmen engagieren sich über die Maßen, bilden oft auch benachteiligte Jugendliche aus und sind durch die Corona-Krise besonders betroffen. Außerdem steigen die Kosten der Ausbildung stetig an. Um zu vermeiden, dass sich immer mehr Betriebe aus der Ausbildung zurückziehen, ist das Förderprogramm ein wichtiges Instrument,“ sagt Kammerchef Peter Friedrich.

Gefördert werden Ausbildungsverhältnisse, die vier Monate nach Ausbildungsbeginn ungekündigt sind und deren reguläre Fortsetzung geplant ist, wenn sowohl der Ausbildungsbetrieb als auch der Azubi dies schriftlich bestätigen. Fördervoraussetzung ist, dass ein antragsberechtigtes Unternehmen einen Ausbildungsvertrag in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf abgeschlossen hat mit Ausbildungsbeginn zwischen dem 1. August 2021 und dem 10. Oktober 2022. Der Zuschuss beträgt pauschal 3.500 Euro pro Ausbildungsverhältnis.

Zur Info:

Eine Übersicht über die von Handwerksbetrieben gemeldeten freien Ausbildungsplätze ist in der Lehrstellenbörse oder der kostenlosen App Lehrstellenradar der Handwerkskammer zu finden. Über das Videoportal azubiTV.de können sich Jugendliche die verschiedenen Ausbildungsberufe im Handwerk in kurzen Videoclips anschauen. Auch die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Region Stuttgart stehen bei Fragen rund um das Thema Lehre gerne zur Verfügung.

Weitere Infos: www.hwk-stuttgart.de/azubi, www.hwk-stuttgart.de/lehrstellenboerse

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