„Wir freuen uns sehr, an diesem wichtigen Projekt von Beginn an mit dabei gewesen zu sein. Mit Hilfe unserer Testinfrastruktur haben wir Systematiken und ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das zukünftig die Grundlage für Standards bei der Entwicklung autonom fahrender Nutzfahrzeuge im Hub2Hub-Betrieb sein wird“, sagt Emmeram Klotz, Head of Testing, Global Homologation Service in der Division Mobility von TÜV SÜD, und fügt hinzu: „Wir sind bereit, die ersten autonom fahrenden Fahrzeuge auf die Straße zu bringen!“
TÜV SÜD ist bereit
Die TÜV SÜD-Expertise umfasst hier neben der Typgenehmigung auch Funktionssicherheit, Safety of the Intended Function (SOTIF), Cybersecurity sowie das Testen auf Straße und Prüfgelände. Ein neuer Aspekt beim autonomen Fahren ist, dass die Regulatorik in einem viel größerem Umfang als bisher die Möglichkeit bietet, Simulation für die Typzulassung zu nutzen. Auch hier muss sichergestellt werden, dass die verwendeten Prozesse, Infrastruktur und Managementsysteme den Anforderungen entsprechen. Laut Klotz wichtig bei der Entwicklung der Lkw: Gleich von vornherein alle Anforderungen und gesetzlichen Vorgaben für die spätere Zulassung mit zu bedenken. „Zum Beispiel können vermeintlich kleine Details im Betriebsbereich sehr große Auswirkungen auf die Anforderungen haben: Kopfsteinpflaster, Mautschranken, Tunnel und, und, und. Das sind auch Punkte, die von Beginn an in die Entwicklung eingebracht werden müssen. Sonst bleibt der Lastwagen vor dem Tunnel einfach stehen“, erklärt Emmeram Klotz.
Klingt vielleicht banal, aber auch bei solchen Punkten haben die TÜV SÜD-Experten jahrelang Erfahrung bei der Prüfung hochautomatisierter Fahrzeuge gesammelt – und das rund um den Globus. Dabei war TÜV SÜD jeweils maßgeblich daran beteiligt, die Relevanz gefährlicher Faktoren zu verstehen und zu benennen, um Rückschlüsse auf die Gesamtheit zu ziehen und so für die Typgenehmigung nötigen Tests zu bestimmen und zu validieren. Klotz: „Wir kennen bis ins Detail alle Punkte, die für die Zulassung benötigt werden, und stehen bereits jetzt für die Hersteller bereit, sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen – und das von der frühesten Entwicklungsphase an. Infrastruktur, Testing, Zulassung – wir sind am Start!“ Dabei stehen den Experten von TÜV SÜD die Teststrecke auf der Autobahn A9 genauso zur Verfügung wie das ADAC Testzentrum Mobilität in Penzing als Prüfgelände, das die besonderen Ansprüche des Schwerlastverkehrs erfüllt.
ATLAS-L4 – was ist das?
Forschung, Industrie und Behörden zusammenbringen, um die Grundlagen für die schnelle Entwicklung autonomer Nutzfahrzeuge SAE-Level 4 zu schaffen. Nach drei Jahren gemeinsamer Entwicklungsarbeit haben die zwölf Projektpartner aus Industrie, Wissenschaft, Softwareentwicklung und Infrastruktur das erste Ziel erreicht und die Grundlagen für den autonomen Truck im Straßenverkehr geschaffen. Daran beteiligt waren etwa 150 Ingenieurinnen und Ingenieure von namhaften Firmen wie etwa MAN Truck & Bus, KnorrBremse, Bosch, Fraunhofer AISEC, Technische Universität München, Technische Universität Braunschweig, TÜV SÜD, Autobahn GmbH und das Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften.
ATLAS-L4 wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und hat ein Gesamtbudget von 59,1 Millionen Euro.
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 30.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de
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